Ambulantes Lungenzentrum Essen

Content

Bronchoskopie

Die Bronchoskopie (Spiegelung der Bronchien) ist ein medizinisches Untersuchungs- und Therapieverfahren. Dabei führt der Arzt dem betäubten Patienten (örtliche Betäubung oder Kurznarkose) ein biegsames Rohr (Endoskop) über Nase und Luftröhre bis in die Bronchien ein. Über ein optisches Gerät am Ende des Endoskops kann der Arzt die Schleimhäute betrachten und ggf. eine Diagnose stellen.

Zum Nachweis von Tumorenzellen oder entzündlichen Erkrankungen kann der Arzt zusätzlich die Bronchien mit einer Kochsalzlösung durchspülen (Bronchial-Lavage). Die Lösung wird anschließend wieder abgesaugt und im Labor auf Bakterien, Tumorzellen, Pilze oder entzündliche Lungenerkrankungen untersucht.

Bei umschriebenen Schleimhautveränderungen ist es möglich, eine kleine Zange durch das Bronchoskop neben der optischen Einheit einzuführen und eine Gewebeprobe zu entnehmen (Biopsie), die dann unter dem Mikroskop untersucht werden kann.

Bei Erkrankungen, die das Lungengewebe mit den Lungenbläschen (Alveolen) befallen, wird möglicherweise eine Broncho-alveoläre Lavage durchgeführt. Dabei werden ca. 100 ml einer Kochsalzlösung in mehreren Portionen in die Tiefe der Lunge gespült und anschließend wieder abgesaugt. Hiermit lassen sich Hinweise auf die Ursachen von entzündlichen Lungenerkrankungen gewinnen.
Eine Bronchoskopie kann bei Verdacht auf Erkrankungen der Bronchien oder Lunge erforderlich sein. Unklare Lungenveränderungen im Röntgenbild des Brustbereichs, Bronchialtumore und Infektionen der Atemwege lassen sich mit diesem Verfahren diagnostizieren.

Per Bronchoskopie lassen sich auch therapeutische Maßnahmen durchführen. Dazu gehören beispielsweise das Absaugen von zähem Schleim, das Entfernen von eingeatmeten Fremdkörpern, die Elektro- oder Lasertherapie zur Blutstillung im Bronchialsystem oder die Behandlung von Verengungen in den Bronchien durch einen Tumor. Auch eine Stentimplantation bei tumorbedingten Verengungen der Bronchien oder das Einbringen von strahlenden Elementen (Radio-Nukliden) für die lokale Strahlentherapie bei einem Bronchialkarzinom sind so möglich.