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COPD: Chronische Bronchitis/ Lungenemphysem
Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) führt eine dauerhafte Entzündung der kleinen Atemwege zu einer zunehmenden Atemwegsenge (Obstruktion) und zu einer Zerstörung und Überblähung des Lungengewebes (Lungenemphysem). Die Schädigung der Atemwege und des Lungengewebes ist irreversibel und fortschreitend. Folge der Erkrankung ist klinisch eine Luftnot bei Belastung oder auch in Ruhe. Die COPD stellt die dritthäufigste Todesursache weltweit dar und wir rechnen mit einer Prävalenz der Erkrankung, die bei 6,5% liegt.
Unterschiedliche Risikofaktoren können zu einer COPD führen. Hierzu zählen vor allem die Inhalation von Schadstoffen, wie beispielweise die Inhalation von Zigarettenrauch oder anderen Luftverunreinigungen. Seltene Ursachen sind z.B. der Alpha-1-Antitrypsinmangel, eine genetische Erkrankung. Die Erkrankung kommt bei Rauchern und ehemaligen Rauchern häufiger vor als bei Nichtrauchern.
Fünf einfache Fragen können Ihr Risiko, eine COPD zu haben, bestimmen:
- Rauchen Sie oder haben Sie geraucht?
- Husten Sie häufig, auch wenn Sie keine Erkältung haben?
- Haben Sie beim morgendlichen Husten einen Auswurf?
- Leiden Sie an Atemnot, besonders bei körperlicher Belastung?
- Haben Sie eine „pfeifende“ Atmung?
Typische Beschwerden der COPD sind Luftnot bei Belastung, Husten und/oder Auswurf. Die Beschwerden können im fortgeschrittenen Stadium zu einer erheblichen Belastung im Alltag führen und die Lebensqualität stark einschränken. Dies stellt die Graphik der Spirale der COPD dar.
Die Diagnose der COPD kann und sollte im Rahmen einer lungenfachärztlichen Untersuchung durch eine Lungenfunktion gesichert werden. Mit Hilfe von weiteren Untersuchungen (Röntgenbild, Computertomographie der Lunge, Blutuntersuchungen) kann die Erkrankung aber zusätzlich genauer bewertet werden. Ziel ist es, die Erkrankung früh zu erkennen.
Die Behandlung der COPD hängt unter anderem von der auslösenden Ursache und der Schwere der Erkrankung ab und kann ein breites Spektrum von Therapiemöglichkeiten umfassen:
- nicht-medikamentöse Therapie
- Schulung
- Tabakentwöhnung
- Schutzimpfungen (Grippe-, Pneumokokken-, Herpes Zoster, Coronaimpfung)
- körperliches Training (Lungensport)
- medikamentöse Therapie entsprechend den aktuellen Empfehlungen
- insbesondere der Verhinderung einer Exacerbation (anhaltende Verschlechterung der Beschwerdesymptomatik über mehr als 2 Tage mit der Notwendigkeit der Anpassung der medikamentösen Therapie bzw. der stationären Aufnahme)
- sowie in fortgeschritten Fällen der Sauerstoff- und Heimbeatmungstherapie, der Volumenreduktion und letztlich der Frage der Lungentransplantation
Da es nach wie vor keine kurative Therapie der COPD gibt, gilt es die Symptome des Patienten zu mildern, die Belastbarkeit zu verbessern, das Exacerbationsrisiko zu verringern und die Entzündung der COPD zu bekämpfen.